Yesterday I went for the first time since the lockdown to The Hague to visit the antiques fair to search for books for my collection. The score was one little geman booklet: Stolpertus der Polizei-Arzt (1802), anf for just fifteen euro‘s. Very curious work, anonymusly published 1778 (first edition). There was even a dutch edition.
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Solpertus ein junger Arzt am Krankenbette, 4.Teil - Mannheim, bey Schwan & Götz, 1802, 8°, (X), XI-XXX, 172 pp., feiner Pappband im Stil der Zeit mit Rückenvergoldung. Erste Auflage, Untertitel "Entwurf einer Gesetzgebung über die wichtigsten Gegenstände der medizinischen Polizei als Beitrag zu einem neuen Landrecht in der Pfalz". FRANZ ANTON MAI (1742-1814) "übernimmt zwar viele Ideen FRANKS in seinen sozial-politischen Vorstellungen, ist aber grundsätzlich davon überzeugt, daß Untertan und Regent in gleicher Weise als Bürger ihre entsprechenden Pflichten zugewiesen bekommen sollen, damit keine Willkür sich durchsetzen könne - weder von oben noch von unten. Für solche Tendenzen zeigt sich nach eigener Aussage Franz Anton MAI durch MONTESQUIEUS (1689-1755)»Esprit des lois« beeinflußt. Er zitiert das Werk auch ausdrücklich in der einleitenden Begründung seines Gesetzesentwurfes im IV. Band des »Stolpertus«, welcher den Untertitel trägt: »Der Polizei-Arzt im Gerichtshof der medizinischen Polizeigesetzgebung«." Diesen Entwurf als Beitrag zu einem neuen Landrecht in der Pfalz zu verfassen sah MAI sich veranlaßt, weil z.B. FRANKS System, ein »an Menschenkenntnis, tiefer Einsicht, gesunder Beurtheilung, ausgebreiteter Wissenschaft, unwiderlegbaren Wahrheiten und nützlichen Vorschlägen unerschöpfliches Werk«, schon zwanzig Jahre lang existiere, ohne daß sich wesentliches-vor allem in der Pfalz - in der Gesundheitspolitik geändert habe. Wie MONTESQUIEU hielt es MAI nur für nötig, durch Gesetze diesem Mißstand abzuhelfen. Eine Gesundheitsgesetzgebung gäbe es zwar, diese sei aber unzureichend. Unfaßlich sei es, daß »die Gesetzgeber einer vernünftigen Landespolizei aus ihrer Schlafsucht nicht erwachet« sind und das Anwendbare in Gesundheitsfragen in ihre Gesetzesbücher nicht aufgenommen hätten. Aus diesem Grunde sah MAI die Notwendigkeit, selbst einen Entwurf zur Gesundheitsgesetzgebung zu verfassen, der übersichtlich und systematisch die Gebiete der Volkshygiene umfassen soll. Neu ist an MAIS Entwurf wiederum nicht der Inhalt- dieser basierte zum großen Teil auf FRANKS Vorstellungen -, sondern sein Versuch, die Theorie so gut wie möglich in die Praxis umzusetzen. Die Durchführbarkeit von MAIS Entwurf wurde auch sowohl von der Fakultät als auch von der Karlsruher Sanitätskommission gutgeheißen, praktisch hat er jedoch nie Anwendung gefunden und ist erst 100 Jahre später von Alfons FISCHER in mehreren Publikationen+ beschrieben, verglichen und als vorbildlich und fortschrittlich gerühmt worden. . Politisch wichtig dabei ist, - worauf FISCHER zurecht hingewiesen hat - daß der Hauptwert dieses Gesetzentwurfes nicht auf seinem wissenschaftlichen Gehalt beruht, sondern daß MAI eben nicht, wie FRANK, ein vielbändiges Lehrbuch über die medizinische Polizei geschrieben hat, sondern einen realisierbaren Gesetzentwurf verfassen wollte: »Der Gesetzesvorschlag besaß den wichtigsten aller Vorzüge, nämlich den der Durchführbarkeit« Trotz der politischen Umstände, des hohen Alters Franz Anton MAIS und des anonymen Erscheinens des Entwurfes, Ursachen, die später für das völlige Vergessen dieses Entwurfes ins Feld geführt wurden, bleibt es unerklärlich, warum er tatsächlich weder in der Literatur noch vor allem praktisch irgend eine Nachwirkung hatte. Zumal MAI bis 1813, ein Jahr vor seinem Tode, Medizinstudenten und Juristen Vorlesungen über die Fehler der herkömmlichen gerichtlichen Medizin gehalten und darin die »Charlatanerie der medizinischen Gutachten« angeprangert und seinen eigenen Entwurf zur Diskussion gestellt hat. Mittlerweile war auch längst bekannt, wer der Verfasser des »Stolpertus« war und gerade dieser letzte Band galt ganz allgemein als MAIS bedeutendstes Werk. " Eduard Seidler, Lebensplan und Gesundheitsführung. Franz Anton Mai und die medizinische Aufklärung in Mannheim (1975), pp.118-120 *) Fischer: Alfons: Ein sozialhygienischer Gesetzentwurf aus dem Jahre 1800, ein Vorbild für die Gegenwart. Berlin 1913.
What lessons are to be learned?
that there are other very interesting physicians than Larrey and Percy.
Yesterday I went for the first time since the lockdown to The Hague to visit the antiques fair to search for books for my collection. The score was one little geman booklet: Stolpertus der Polizei-Arzt (1802), anf for just fifteen euro‘s. Very curious work, anonymusly published 1778 (first edition). There was even a dutch edition.
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https://de.wikipedia.org/wiki/Franz_Anton_Mai
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